Drei Anwendungen für Berstscheiben

Berstscheiben können als alleinige Form der Überdrucksicherung eines Behälters, parallel zu Druckbegrenzungsventilen oder in Reihe mit einem Druckbegrenzungsventil eingesetzt werden.

Montag, Juli 13, 2020

Die American Society of Mechanical Engineers (ASME) definiert Berstscheibe als eine nicht wieder schließende Druckentlastungsvorrichtung, die durch den statischen Eingangsdruck betätigt wird und durch das Bersten einer druckhaltenden Scheibe funktioniert".

Berstscheiben können als alleinige Form der Überdrucksicherung eines Behälters (Primärentlastung), parallel zu Druckentlastungsventilen (Sekundärentlastung) oder in Reihe mit einem Druckentlastungsventil (Überdruckventilschutz) eingesetzt werden.

Primäres Relief

Als primäre Form der Druckentlastung sind Berstscheiben eine Alternative zu Ventilen. Da die Scheibe selbst berstet, sind Berstscheiben nicht wiederverschließbare Einweg-Druckentlastungsvorrichtungen, die nach einem Überdruckereignis ausgetauscht werden müssen.

Im Vergleich zu Ventilen bieten Berstscheiben jedoch eine bessere Dichtheit und enthalten keine beweglichen Teile. Das bedeutet, dass sie im Gegensatz zu Ventilen nicht durch Einfrieren, Korrosion oder Beschädigung durch das Prozessmedium ausfallen können.

Scheiben sind auch in der Lage, Überdruck extrem schnell abzulassen, und können in Prozessen bevorzugt werden, bei denen die Gefahr eines schnellen starken Druckanstiegs besteht.

‍SekundäreEntlastung

Als sekundäre Form der Druckentlastung wird eine Berstscheibe parallel zu einer primären Entlastungsvorrichtung wie einem Überdruckventil oder einem Sicherheitsventil installiert.

Die Scheibe dient als Reserveentlüftung für die primäre Vorrichtung und schützt sowohl vor Überdruck im Behälter als auch vor einem Ausfall der primären Vorrichtung (Ventil). Die Berstscheibe wird aktiviert, wenn das Ventil entweder nicht funktioniert oder den Überdruck nicht schnell genug abbauen kann.

Dies kann in Situationen nützlich sein, in denen sich ungewöhnlich hohe oder unkontrollierbare Druckbedingungen entwickeln können, z. B. infolge einer exothermen Reaktion, oder wenn ein größeres Ereignis eintritt, bei dem die Druckwerte die Kapazität der primären Entlastungsvorrichtung übersteigen.

‍Entlastungsventil-Schutz

Bei der Verwendung zum Schutz von Überdruckventilen wird das Berstscheibe im Allgemeinen vor dem Ventil installiert.

Dies isoliert die Armatur vom Prozessmedium und schützt sie vor Beschädigung oder Verunreinigung durch korrosive, entflammbare, krebserregende oder toxische Substanzen, die im Prozess verwendet werden. Die Berstscheibe fungiert auch als leckdichte Dichtung, die Leckagen durch das Ventil verhindert.

Die Verwendung eines Berstscheibe in Kombination mit einem Ventil schafft daher eine effiziente, leckdichte und kostengünstige Druckentlastungslösung, die die Wartung des Ventils einspart.

Hinweis: Der Raum zwischen Berstscheibe und dem Druckbegrenzungsventil muss entlüftet werden, und es muss eine Möglichkeit zur Überwachung und Meldung eines etwaigen Gegendruckaufbaus vorhanden sein. Denn ein Druckaufbau beeinträchtigt die Leistung sowohl des Ventils als auch des Berstscheibe. Eine häufige Kombination ist ein Überström-Ventil mit einem Tel-Tale-Manometer.